Der Fall des Lemming / Stefan Slupetzky
Simon Brenner ist Geschichte, nun kommt Leopold Wallisch. Oder so ähnlich. Blöd nur, dass Wolf Haas ...

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Lemmings Zorn

Stefan Slupetzky

rororo Verlag
Erscheiungstermin: 04/2009
Rezension ist von 04/2009
Leserschwert-Genre: Krimi

Liebe, Lärm und Zorn

Es klingt paradox: Obwohl das Krimi-Genre in der heimischen Literaturlandschaft seit Jahren prächtig gedeiht, ist Österreich noch lange kein guter Boden für echte Spannungsliteratur. Denn spätestens seit Wolf Haas mit seinem lakonischen Brenner-Zyklus die Bestsellerlisten aufmischte, hat sich der österreichische Kriminalroman als hervorragendes Trägermedium für belletristische Sozialstudien etabliert. Neben Heinrich Steinfest, Alfred Komarek, Sabine Naber oder Thomas Raab ist vor allem ein Name für den anhaltenden Erfolg dieses Genre-Crossovers verantwortlich: Stefan Slupetzky. Mit dem Ex-Kripo-Mann Leopold Wallisch – genannt Lemming – hat der mehrfach preisgekrönte Autor einen sympathischen Antihelden geschaffen, der mit schlafwandlerischer Sicherheit keinen Fettnapf auslässt und dabei gleichzeitig als Fremdenführer durch die verborgensten Regionen der Wiener Seele fungiert. Und er wird immer besser. Zwar hält sich auch im druckfrischen vierten Fall des Lemmings die pure Spannung in Grenzen, nicht aber Slupetzkys sprachliche Tiefenschärfe und sein rabenschwarzer Humor, der den tragikomischen Helden durch eine wunderbar ehrliche Geschichte aus Liebe, Lärm und Zorn lotst.

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» Der Fall des Lemming / Stefan Slupetzky